Niemand muss sich ewig binden – im Business schon gar nicht
Die letzten 1.5 Jahre boten viele Gelegenheiten, um in Ruhe über das eigene Wirken nachzudenken. Was soll weiterhin vorhanden sein, was wird aussortiert und kommt etwas neu dazu?
Hinweis
Die nachfolgenden Zeilen entstanden zwischen August 2020 bis heute. Sie stellen eine generelle Aussage dar und beziehen sich weder auf bestimmte Personen, noch Unternehmen.
Statisch zu verweilen ist keine Option
Manche sind der Ansicht, dass die eigene Ausrichtung nicht verändert werden dürfe. Ein Geschäft müsse Beständigkeit aufweisen. Sicher, wenn ich ein Fachgeschäft für Billiardtische führen würde träfe das sicherlich zu. Ein Geschäft, wie das meine, ist es jedoch anders ausgelegt.
Wenn Kunden und Interessenten im Strudel der natürlichen Dynamik des Weltgeschehens meine Unterstützung benötigen, so kann ich selbst nicht statisch bleiben.
Was für eine Hilfe wäre ich, wenn ich meine eigenen Worte und Denkweise selbst nicht berücksichtigen würde? Das Vertrauen in meine Person wäre dahin.
Strategiewechsel – besser heute als nie
Die Literatur besagt, dass eine Unternehmensstrategie dem Markt sowie der aktuellen Situation angepasst werden sollte. Wir alle erleben gerade auf die harte Tour, was passiert wenn dies ignoriert wird.
Wann sollte eine Veränderung stattfinden? Vollkommen egal, denn eine Firma muss sich nach der Realität richten, nicht nach der Theorie.
Markbeobachtung als wichtiger Parameter
Seit Jahren beobachte ich den Markt und meine Mitbewerber. Bei genauer Betrachtung werden Dinge ersichtlich, welche gelegentlich erschrecken. Vor allem, wenn die Zusammenhänge und nicht einzelne Aussagen und Aktivitäten im Mittelpunkt stehen.
Vor langer Zeit ging auch ich den Weg, den die meisten in unserem Beruf irgendwann beschreiten. Die „Besten“ des Fachbereichs werden aufgesucht, ihre Aussagen werden studiert, oft verehren wir deren Denkweise nahezu. Da sie erfolgreich waren/sind, muss es ja richtig sein.
Ihre Vorgehensweisen wird mehr oder weniger 1:1 kopiert. Und dabei wird vergessen, dass ihre damaligen Wege nicht selten einzigartig waren. Eine Kopie kann nie identisch wirken. Andere Zeit, andere Person, anderes Umfeld.
Die heutigen Erfolgskonzepte sind häufig nichts anderes als ein zusammenkopierter Haufen von ehemaligen Rezepten. Dem Ganzen wird eine persönliche Note hinzugefügt, damit hat es sich.
Erfolg hängt, aus meiner persönlicher Überzeugung heraus, nicht an den Vorgehensweisen und Methoden, sondern ausschliesslich am Menschen, dessen Denkweise sowie dessen Verständnis für die vorliegenden Zusammenhänge.
Elementare Faktoren im Umgang mit Veränderung
Es gibt aus meiner Sicht zwei Faktoren, welche alles andere beeinflussen. Einerseits die „Anpassungsfähig“, andererseits die „Fähigkeit zur Problemlösung“.
Sämtliche Themen hängen direkt an diesen beiden Punkten. Ohne den Fokus darauf zu richten wird grundsätzlich ein Flickenteppich entstehen. Unabhängig davon, wie gut jemand ist in seinem Bereich.
Das wahre wahre Potenzial einer Unternehmung und der darin arbeitenden Menschen wird nie an die Oberfläche gelangen.
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Wer mich kennt, der weiss dass ich für mich selbst – je nach Situation – harte Entscheidungen fälle und sie sofort umsetze. Verharren und hoffen ist nicht meins. Klappt etwas nicht, so wird geändert. Unabhängig davon, was andere Menschen davon halten.
Anfangs 2020 entschied ich mich nicht länger für Firmen zu arbeiten, welche sich nicht wirklich verändern wollen. Alibiübungen und Heissluft-Meetings sollten nicht länger Teil meines Berufslebens sein.
Unternehmen bemerken langsam, was ihnen in der Vergangenheit versprochen und nicht selten teuer verkauft wurde. Schönwetter- Szenarien sind angenehm, doch bei harten Einschnitten – realer wie unerwarteter Ausseneinwirkung – wirken sie nicht.
Deshalb nahm ich sprichwörtlich den Notausgang. Nicht als Flucht, sondern als klares Statement. Ich mach das Spiel nicht mehr mit. Erneut einen Schritt weg vom Mainstream.
Wie ich nun agiere?
Darauf gehe ich gerne in einem anderen Beitrag ein.